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❞ Nach dem Gemecker nun erst mal zum Positiven: Berlin! Du kennst die Stadt und das zeigst du auch. Ich mag es so gern mit dir an bekannten S-Bahnstationen vorbeizufahren, waschechte Berliner Straßen entlangzulaufen und Bars und Clubs zu besuchen, die ich genau so aus dem echten Leben kenne . ❝
❞ Passend dazu hast du auch die Berliner Schnauze rüschtee jut druff. Das kommt vor allem bei Hausmeister Wedau gut rüber, der zusätzlich nicht davor zurückschreckt Vulgärbegriffe und politisch inkorrekte Bezeichnungen für Ausländer in den Mund zu nehmen. Die Gespräche, die Marlene in eher harmlosem Hochdeutsch mit ihren Freunden und ihrer Mutter führt, haben mir genauso gut gefallen. Ich hatte das Gefühl heimlich zwischen den Wänden von Marlenes neuer Wohnung zu stecken und die Gespräche von da in Echtzeit mit anzuhören, sehr realistisch. Erinnert hast du mich mit deinen Worten an großartige deutsche Schriftstellerinnen wie Isabel Abedi und Nina Blazon. Nur ein Grund, warum deine Mama dich (und mich) mit mehr Geschwistern in deinem Alter beglücken sollte (sonst hat die gute Sabine Ludwig bisher ja nur Kinderbücher geschrieben) . ❝
❞ Liebes Painting Marlene,
wieso klingst du eigentlich so übertrieben englisch? Ich hab ja wahrlich nichts gegen diese Sprache einzuwenden, aber du wurdest nun mal auf deutsch geschrieben, deine Figuren sind Deutsche, du spielst in Deutschland... es macht einfach keinen Sinn. Noch blöder finde ich, dass deine Protagonistin nicht mal „Marliiieen“ sondern eben Marlene (so wie Dietrich) heißt – und das in Verbindung mit einem englischen Wort klingt ziemlich blöde. Aber wahrscheinlich kannst du gar nichts für deinen Namen *auf Verlag und Lektoren schiel* . ❝
❞ Fragen über Fragen, denen Marlene sich meistens eher schlecht als recht gestellt hat. Ich muss schon sagen, deine Protagonistin hättest du mit ein bisschen mehr Verstand und weniger Naivität ausstatten können. Die Gute ist ja Null aufs Alleinleben vorbereitet. Sobald ein Problem auftaucht, ruft sie ihre Mutter oder ihren besten Freund an. Sie wälzt ihre Probleme lieber ab oder vergisst sie anstelle sich damit auseinander zu setzen. Gefährlichen Situationen läuft sie zielsicher entgegen und so was wie Skepsis entwickelt sie fast nie . ❝
❞ Nicht zu vergessen der geheimnisvolle Stalker/die geheimnisvolle Stalkerin. Hier empfehle ich definitiv deine gedruckte Version. Wenn man wie ich nämlich dem Hörbuch gelauscht hat, weiß man dank der Sprecherwahl, von Anfang an, ob die Person männlich oder weiblich ist, was schon mal einige Kandidaten ausschließt. Dennoch möchte ich dem Hörbuch gern zu Gute halten, dass die „Geheimstimme“ extrem gut ausgesucht wurde und fantastisch liest. Richtig schön psycho-grusel-krank.
Möglicherweise lag es an diesem kleinen Vorteil, dass ich bereits nach der ersten von vier CDs ganz sicher wusste, wer das große Fragezeichen ist. Trotz meiner Vermutung hat es Spaß gemacht dir weiterhin zu lauschen und meine Theorie bis zum Finale in jeder Situation zu überprüfen.
Alles Liebe, . ❝